Frau vor Zug
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Frau vor Zug
Aber richtig!

Praktikum abbrechen?

Ihr habt euch das alles ganz anders vorgestellt und überlegt jetzt, euer Praktikum vorzeitig abzubrechen? Von uns erfahrt ihr, worauf ihr achten müsst.

Ihr lernt nichts, werdet ausgenutzt oder habt euch das alles ganz anders vorgestellt, und überlegt jetzt, euer Praktikum abzubrechen? Wait a second! Lasst uns das zusammen durchanalysieren! Von uns erfahrt ihr, worauf ihr achten müsst, wenn ihr tatsächlich ein Praktikum abbrechen wollt und wie der Cut professionell über die Bühne geht.

Die Entscheidung: durchziehen oder abbrechen?

Ihr so: F*ck, ich will mein Praktikum abbrechen?! Wir so: Okay, es gibt viele Gründe, warum ein Praktikum nicht wie erhofft verläuft. Aber lasst uns das ganz sachlich durchgehen. Was ist los?

Erste Variante: Eure Erwartungen werden nicht erfüllt, ihr sollt ständig Kaffee kochen und sitzt den ganzen Tag nur herum? Okay, in diesen Situationen lohnt es sich, das Gespräch zu suchen. Denn auch als Praktikant/in dürft ihr Forderungen stellen. Am besten ist sogar, bereits im Vorstellungsgespräch zu besprechen, was ihr euch vom Praktikum erhofft. Dann könnt ihr euch immer auf diese Verabredungen berufen. Aber auch, wenn ihr nichts Konkretes vereinbart habt, könnt ihr Nachbesserungen einfordern. Wendet euch an eure Vorgesetzten und erfragt, ob ihr andere/mehr Aufgaben übertragen bekommen könnt. Ab und zu Kaffee zu kochen oder Botengänge zu erledigen, ist übrigens völlig okay, wenn das andere Kollegen auch machen. Komplett aus solchen Hilfsarbeiten sollte euer Praktikumsalltag allerdings nicht bestehen, schließlich sollt ihr was lernen. In solchen Situationen hilft meist ein Gespräch, um das Praktikum doch noch in die richtige Richtung zu lenken. Und die Chefs sind sogar von eurer Initiative beeindruckt.

Zweite Variante: Das Praktikum macht euch so gar keinen Spaß, ihr werdet schlecht behandelt oder ihr seht darin keinen Mehrwert für eure berufliche Laufbahn? Dann wäre es tatsächlich besser, wenn ihr das Praktikum abbrechen würdet, als eure Zeit noch länger zu vergeuden.

Ihr so: Ja, abbrechen. F*ck, was kommt danach? Droht mir jetzt eine Lebenslauflücke? Wir so: Es gibt keinen Grund, dass ihr jetzt Panik schiebt. Ein abgebrochenes Praktikum ist kein Beinbruch. Erstens ist es im Lebenslauf nicht ersichtlich und selbst wenn ihr es später mal in einem Vorstellungsgespräch erwähnt, wird es in der Regel nicht negativ aufgefasst. Ein Praktikum durchzuziehen, nur um es zu Ende zu bringen, ist nicht gut. Besser ist ein klarer Cut. Ihr solltet kündigen.

Zwei junge Frauen am Laptop
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Zwei junge Frauen am Laptop

Praktikum abbrechen: Wie ein klarer Cut gelingt

Wer ein Praktikum abbrechen will, hat gewisse Rechte und Pflichten gegenüber dem Unternehmen. Um die Kündigung sauber über die Bühne zu bringen, solltet ihr euren Praktikumsvertrag lesen. Dort steht drin, welche Kündigungsfrist gilt. Sie beträgt bei Praktika üblicherweise zwei bis vier Wochen. Seid ihr noch in der Probezeit oder liegt extremes Fehlverhalten des Arbeitgebers vor, entfällt die Kündigungsfrist komplett. Dann könnt ihr sofort und ohne Angabe von besonderen Gründen kündigen. In jedem Fall sollte die Kündigung aber schriftlich erfolgen. Zwei wichtige Punkte: Schreibt ausdrücklich, dass ihr kündigt, und nennt das Datum, zu dem eure Kündigung wirksam wird.

Dann kommt der unangenehme Teil: Gebt das Kündigungsschreiben persönlich ab. Dieser Schritt beweist Mut und Selbstbewusstsein. Außerdem steigert ein persönliches Gespräch die Chance, dass ihr im Guten auseinandergeht. Bereitet euch auf das Gespräch vor und führt es sachlich und professionell. Und zwar so:

Bedankt euch für die Zusammenarbeit! Sagt, warum ihr das Praktikum abbrechen wollt. Formuliert sachlich, warum ihr kündigt.
Hört zu, was eure Vorgesetzten dazu sagen. Lasst euch nicht einschüchtern. Eure Entscheidung ist gefallen und das Unternehmen muss sie akzeptieren.
Falls nötig, vereinbart, wie und wann die Übergabe eurer Aufgaben laufen soll und fragt nach dem weiteren Verlauf bis zum Datum, an dem ihr die Firma verlasst.

Dieses Vorgehen zeugt von Reife und steigert die Chance, dass ihr euch im Guten von eurem Arbeitgeber trennen könnt.

Hinweis: Handelt es sich um ein Pflichtpraktikum, solltet ihr vor der Kündigung unbedingt euren Ansprechpartner an der Hochschule oder beim Ausbildungsträger informieren. Denn beim Pflichtpraktikum hängt eure weitere Laufbahn davon ab, dass ihr es absolviert. Das verkompliziert die ganze Sache.

Fazit

Wenn ihr ein Praktikum abbrechen wollt, ist das kein Weltuntergang. Schließlich hat es auch seinen Wert herauszufinden, was man nicht will. Und manchmal muss man eben ein grottenschlechtes Praktikum absolvieren, damit man weiß, dass der Job nicht das Richtige ist. Wichtig ist, dass ihr die Kündigung rechtlich ordentlich über die Bühne bringt - und keine Zeit verliert, sondern direkt versucht etwas Neues zu finden.

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