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Warum ihr trotzdem Allgemeinbildung in der Schule

“Das brauche ich doch sowieso nie wieder!"

Eure Lehrer pushen allerlei unnützes Wissen in euch hinein? Wir beleuchten, warum Allgemeinbildung in der Schule einen besonderen Stellenwert hat.

Allgemeinbildung in der Schule: Seit jeher wichtig?

Seit Generationen hat sich an der Allgemeinbildung in der Schule nichts Grundsätzliches verändert und sie gehört unverändert zum Bildungskanon der Bundesrepublik. Schon eure Großeltern haben gelernt, wer Goethe war und wie man Gedichts-Analysen schreibt oder wie der Satz des Pythagoras und Punktrechnung funktionieren. Aber mal ehrlich: Was davon ist relevant für die berufliche Laufbahn und das Leben? Sollte man nicht lieber praktische Dinge wie Bankgeschäfte, Steuern oder Versicherungen durchnehmen? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister.

Allgemeinbildung: relevant für die berufliche Zukunft?

Allgemeinbildung in der Schule mag auf einige wie Zeitverschwendung wirken, doch sie erfüllt einen Zweck. Durch allgemeine Bildung erhaltet ihr das intellektuelle Rüstzeug, um euch praktische Sachverhalte zu erschließen. Ihr erlernt kritisch zu reflektieren und analytisch zu denken, ein zweifellos wichtiges Werkzeug, um im Leben zu bestehen. Ihr schult euer Gedächtnis und ihr lernt euch schnell in neue Wissensbereiche einzuarbeiten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sicherlich, die Details werden spätestens nach einigen Jahren in eurer Erinnerung verschwimmen. Man erinnert sich nicht an jede Formel oder Vokabel, die man in der sechsten Klasse gelernt hat. Aber man hat das Lernen und die Auseinandersetzung mit neuem Wissen gelernt. Diese Fähigkeit kann man ein Leben lang beruflich wie privat anwenden.

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Was spricht gegen Allgemeinbildung in der Schule?

Betrachtet man die Kritik an der Allgemeinbildung in der Schule, bleibt nur ein valides Argument:
Allgemeinbildung ist ein Mittel, um auszusieben. Dort wo besonders viel Wert auf sie gelegt wird, sinkt die Chancengleichheit.

Warum sich Allgemeinbildung lohnt

Allgemeinbildung ist ein Fundament, das euch erlaubt neues Wissen im Kontext zu sehen. Dadurch reagiert ihr nicht unbedacht und vermeidet peinliche Fauxpas. Zudem könnt ihr leichter Verbindung zwischen verschiedenen Dingen herstellen - quer zu denken kann zu innovativen Ideen führen. Gute Allgemeinbildung wird in vielen Bereichen geschätzt. Wer über fundiertes Allgemeinwissen verfügt, ist ein interessanter Gesprächspartner und erscheint oft intelligenter und kompetenter. Menschen mit guter Allgemeinbildung genießen deshalb häufig einen guten Ruf. Das kann sich beruflich wie privat auszahlen.

Viele Unternehmen sieben Bewerber gezielt aus, die über eine geringe Allgemeinbildung verfügen. Berühmt berüchtigt sind etwa die Einstellungstests im diplomatischen Dienst. Um eine Diplomatenlaufbahn einzuschlagen, müssen Bewerberinnen einen langen Multiple-Choice-Test bestehen. Mit dabei sind nicht nur Fragen aus den Bereichen Politik und Geschichte, sondern auch zu Kunst oder Rotwein. Ein weiteres Beispiel ist der Journalismus. Am Anfang praktisch jeder journalistischen Ausbildung steht ein umfangreicher Test zum Allgemeinwissen. Auch in der Unternehmensberatung spielt Allgemeinwissen eine große Rolle. Zahlreiche Unternehmen aus der freien Wirtschaft nutzen ebenfalls Assessment-Center und Wissenstests, um die Allgemeinbildung abzuklopfen. Besonders häufig werden Fragen zu den Gebieten Geografie, Geschichte, Mathematik und Politik gestellt. Dabei gilt für die Arbeitgeber: Wer eine gute Allgemeinbildung mitbringt, beweist, dass er lernen kann. Und sich potenziell für eine führende Position eignet. Denn bei Meetings und Konferenzen spielen Small Talk und Allgemeinbildung eine nicht unwichtige Rolle.

Fazit

Auf die Aufgaben, die euch im Beruf erwarten, kann euch ohnehin keine Schule vorbereiten - das geschieht in den ersten Arbeitswochen. Was zählt, ist die Fähigkeit, Neues zu lernen. Und diese Fähigkeit lernt ihr durch Allgemeinbildung in der Schule.