Jahresgespräch
so holt ihr mehr raus!
2018-03-21T20:53:44+01:00
Gefühlt habt ihr erst vor kurzem euren ersten Job begonnen. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und schon ist das erste Jahr rum. Zeit also, ein Fazit zu ziehen. Mitarbeitergespräche finden in vielen Unternehmen ein- bis zweimal pro Jahr statt. Darin werden eure Leistungen und eure Stellung im Unternehmen besprochen. Aber auch Ziele und neue Aufgaben werden angesprochen. Doch das Jahresgespräch ist kein einseitiges Feedback. Auch ihr habt die Möglichkeit, Rückmeldung an euren Arbeitgeber zu geben.
Planlos in das Gespräch zu gehen ist nicht wirklich sinnvoll. Im Vorfeld solltet ihr euch genau darüber Gedanken machen, was ihr ansprechen möchtet. bigKARRIERE gibt euch einige Tipps, wie ihr die Vorbereitung auf das Jahresgespräch im Beruf angehen könnt.

Planlos ins Jahresgespräch im Job?
Nun steht es endlich vor der Tür – das langerwartete Mitarbeitergespräch. Doch was ansprechen? Welche Themen lieber meiden? Mit falschen oder zu fordernden Aussagen könnt ihr euch ganz schnell ein Eigentor schießen und eurer Karriere erheblich schaden. Deshalb müsst ihr sehr taktisch vorgehen – je nachdem, was eure Ambitionen sind. Mit folgenden fünf Tipps holt ihr deutlich mehr aus dem Jahresgespräch raus.
Was genau ist eure Rolle?
Als ihr für die Position ein Bewerbungsschreiben gesendet habt, stand in der Stellenausschreibung ein exaktes Anforderungsprofil, sowie konkrete Aufgabenfelder. Kundenservice, Marketing, interne Abstimmungen. Was davon habt ihr wirklich gemacht? Was kam zusätzlich dazu? Habt ihr Aufgaben übernommen, die im Vorfeld so nicht formuliert waren? Natürlich kommen immer wieder Aufgaben dazwischen, die so nicht geplant waren. Doch ihr solltet euer Ziel immer vor Augen halten. Ansonsten kommt ihr ganz schnell von eurem eigentlichen Weg ab.
Für was seid ihr im Unternehmen zuständig und wie plant es mit euch? Macht euch Gedanken und schreibt eine kurze Berufsbeschreibung. Diese könnt ihr gerne so aufsetzen, wie sie auch in einer Stellenausschreibung stehen würde. Diese Zusammenfassung dient nicht nur dazu, euch selbst einzuschätzen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Eurem Chef soll sie verdeutlichen, was eure Zuständigkeiten und Kompetenzen sind. Sprecht diese mit eurem Chef an – und nehmt Bezug auf die in der Stellenausschreibung angesprochenen Verantwortungen. Wurdet ihr als Assistent, Teamleiter oder Fachkraft engagiert? Das macht einen klaren Unterschied aus, den es zu herauszustellen gilt.
Gibt es konkrete Beispiele?
Beim angesprochenen Feedback sollte euch euer Arbeitgeber immer konkrete Beispiele liefern können – also fragt nach. Nutzt die Chance und brecht das allgemeine Feedback auf konkrete Situationen runter. Oder auch auf Projekte, die ihr in diesem Jahr abgeschlossen habt. Falls ihr bisher noch keine Rückmeldung erhalten habt, könnt ihr euch nun nach den Erfolgen erkundigen. War euer Chef mit euch zufrieden? Was lief gut, was lief eher schlecht? Was könnt ihr im nächsten Projekt besser machen? Inwiefern könnt ihr durch das Feedback im Jahresgespräch eure Arbeitsqualität steigern?
Kann der Arbeitgeber euch keine konkreten Informationen dazu geben, ist er entweder schlecht vorbereitet oder hat diese Thesen aus der Luft gezogen. Dann habt ihr die Möglichkeit, diese Behauptungen auszudiskutieren. Alternativ könnt ihr euch ein weiteres Gespräch zu einem konkreten Thema vereinbaren, auf das sich beide Seiten vorbereiten können. Es steht euch auf jeden Fall zu, ein ausführliches Feedback zu erhalten. Denn ihr wollt euch ja auch langfristig weiterentwickeln und motiviert bleiben.
Was sind eure Ziele?
Ein Feedbackgespräch unter dem Jahr kann kurz und allgemein gehalten werden, ein Jahresgespräch sollte auf jeden Fall in die Tiefe gehen. Mit schwammigen Aussagen kommt ihr nicht weit. Und könnt euch davon auch nichts kaufen. Am Ende sollten gemeinsam konkrete Ziele festgelegt werden, die über das Jahr hinweg im Auge behalten werden.
Daher sollten sie auch realistisch sein. Etwas zu garantieren oder zu verlangen, was nicht zumutbar ist, führt nur zu Unmut und Frustration. Die gesetzten Ziele können im nächsten Mitarbeitergespräch oder auch in kurzen Feedbackgesprächen stets als Maßstab zur Beurteilung genommen werden. Danach richtet sich auch euer tägliches Aufgabenfeld und dient euch als Orientierung.

Habt ihr Wünsche?
Überlegt euch, was euch bei der täglichen Arbeit stört. Gibt es Aufgabenfelder, in die ihr im kommenden Jahr gerne mehr eintauchen würdet? Oder wollt ihr euch vielleicht beruflich komplett verändern? Was erhofft ihr euch vom kommenden Zeitraum und welche Vorstellungen habt ihr davon, wie es weitergeht? Riechen kann euer Arbeitgeber diese nicht. Ihr müsst sie schon aussprechen. Gemeinsam kann bestimmt eine Lösung gefunden werden.
Dennoch solltet ihr auch im Hinterkopf behalten, wie ihr euren Arbeitgeber damit besser unterstützen könnt – und was er davon hat. Konkrete forsche Forderungen werden eurem Chef sicher kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Vielmehr ist es dabei wichtig, diese Wünsche vorsichtig zu formulieren – und auch immer den Mehrwert zu unterstreichen. Mit guten Argumenten lässt sich euer Arbeitgeber besser überzeugen. Ein typisches Beispiel sind Weiterbildungen. Davon habt ja nicht nur ihr etwas, sie kommen auch dem Unternehmen zugute. Auf der anderen Seite solltet ihr euren Chef im Jahresgespräch aber auch fragen, welche Wünsche er hat. Was erhofft er sich von euch im kommenden Jahr? Achtet darauf, dass diese Aussagen nicht zu schwammig sind – und fragt zur Not nach, was genau gemeint ist. Denn was ihr nicht versteht, könnt ihr auch nicht verbessern.
Könnt ihr das belegen?
Es bringt relativ wenig, konkrete Wünsche und Ziele zu vereinbaren, wenn diese anschließend wieder in Vergessenheit geraten. Kann sich euer Chef im nächsten Feedbackgespräch nicht mehr daran erinnern, dass ihr eine Weiterbildung vereinbart hattet? Dann habt ihr sichtlich schlechte Karten. Es ist daher von Vorteil, Aufgaben, Position und Ziele nach dem Jahresgespräch schriftlich festzuhalten.
Dabei muss kein vollständiges Protokoll angefertigt werden, die wichtigsten Punkte sollten jedoch verschriftlicht werden. Dann könnt ihr Vereinbarungen einfacher belegen. Außerdem können sich beide Seiten im kommenden Jahr an dem Dokument orientieren. Die Punkte der Checkliste können zudem nacheinander angegangen werden.

Jahresgespräch im Job – unser Fazit
Das Jahresgespräch dient dazu, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und Ziele für das nächste Jahr zu formulieren. Angst braucht ihr vor dem Feedback nicht zu haben – vielmehr solltet ihr die Chance nutzen, selbst welches zu geben. Ziele, Wünsche, Aufgaben und Position – sprecht alles genau an und vereinbart konkrete Maßnahmen. Haltet diese in einer Checkliste fest, die euch über das Jahr als Orientierung und im nächsten Mitarbeitergespräch als Maßstab dienen kann.
Dennoch versteifen sich gut geführte Unternehmen nicht ausschließlich auf ein Jahresgespräch, Feedback sollte auch unter dem Jahr gegeben werden. Fragt nach abgeschlossenen Projekten oder größeren Aufgaben nach, wie ihr euch geschlagen habt. Daraus könnt ihr wertvolle Erfahrungen für die Zukunft ziehen. Andernfalls kann schnell ein Stillstand in der Karriere entstehen. Achtet auf folgende Tipps:
- Nutzt das Jahresgespräch, um konkrete Themen anzusprechen.
- Welche Position und welche Aufgaben habt ihr im Unternehmen?
- Verzichtet auf schwammige Formulierungen und holt konkrete Aussagen ein.
- Welche Wünsche habt ihr im kommenden Jahr?
- Welche konkreten Ziele steckt ihr für das nächste Jahr ab?
- Achtet dabei stehts auf ein offenes und realistisches Gespräch.
- Und vergesst nicht, die wichtigsten Punkte schriftlich festzuhalten.
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