Foto: Brooke Cagle / Unsplash
Foto: Brooke Cagle / Unsplash
Foto: Brooke Cagle / Unsplash
Wann lohnt sich die Doppelbelastung?

Alles Wichtige zum berufsbegleitenden Masterstudium

Du stehst schon mitten im Arbeitsleben, willst aber einen Masterabschluss? Ein berufsbegleitender Master könnte die Lösung sein: Uni und Job gleichzeitig

Ein berufsbegleitender Master verspricht einen Karriereaufschwung, interessantere Aufgaben und mehr Verantwortung im Beruf. Natürlich spielen auch finanzielle Anreize eine Rolle, wenn man sich für ein Masterstudium neben dem Beruf entscheidet. Aber ist diese Doppelbelastung überhaupt zu schaffen? Und für welche Berufsgruppen und unter welchen Voraussetzungen lohnt sie sich? Wir sind diesen Fragen auf den Grund gegangen, damit du abwägen kannst, ob ein berufsbegleitender Master für dich erfolgsversprechend ist.

Was ist ein berufsbegleitender Master?

In der Theorie klingt es einfach: Vollzeit arbeiten und in Teilzeit studieren. Ein berufsbegleitender Master ist schließlich darauf ausgerichtet, dass ihn jeder Berufstätige neben dem Beruf schaffen kann. Und immerhin hat man jeden Abend und am Wochenende Freizeit, in der man gut lernen kann. Vor allem ein berufsbegleitender Master, der als Fernstudium absolviert werden kann, scheint auf den ersten Blick problemlos mit dem Job vereinbar zu sein.

In der Praxis sieht es häufig anders aus. Wer abends nach Hause kommt, ist müde und geschafft von der Arbeit, sodass an Lernen gar nicht zu denken ist. Und am Wochenende, wenn alle Freunde und Bekannte auf einer Party sind oder zusammen ausgehen, möchtest du dich wahrscheinlich auch lieber vergnügen, als daheim zu lernen. Wie du Verwandtenbesuche erledigen sollst oder den Bedürfnissen des Partners bzw. der Partnerin gerecht werden könntest, scheint schleierhaft.

Ein berufsbegleitender Master erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und die richtigen Prioritäten. Um diese im Sinne des Masters zu setzen, musst du entsprechend motiviert sein. Das heißt im Klartext: Du solltest den Abschluss wirklich wollen!

Image

Berufsbegleitender Master - Masterabschluss neben dem Job / Foto: corinne kutz / unsplash
Berufsbegleitender Master - Masterabschluss neben dem Job / Foto: corinne kutz / unsplash
Berufsbegleitender Master - Masterabschluss neben dem Job / Foto: corinne kutz / unsplash

Kann man einen Master berufsbegleitend machen?

Kann man den Master berufsbegleitend machen und wie funktioniert das genau? Stellst du dir diese Fragen, haben wir die Antworten für dich. Erst einmal: Ja, du kannst den Master berufsbegleitend machen. Dafür hast du zwei Möglichkeiten:

  • Fernstudium
  • Berufsbegleitendes Präsenzstudium

Entweder du nimmst ein Fernstudium auf, bei dem du dir in Eigenregie die Lerninhalte aneignest, oder du studierst im berufsbegleitenden Präsenzstudium. Meist beinhaltet ein berufsbegleitender Master im Fernstudium zusätzlich zu dem Lernstoff für zu Hause einige Präsenzveranstaltungen, deren Anzahl je nach Studiengang und Bildungsinstitut variiert. Der Vorteil eines Fernstudiums liegt auf der Hand: Du teilst dir deine Zeit flexibel ein und lernst für den Master, wenn es gerade passt. Allerdings hat diese Freiheit auch einen großen Nachteil: Wenn es dir schwerfällt, dich selbst zu motivieren, dann solltest du dir gut überlegen, ob sich diese Art des berufsbegleitenden Masters wirklich für dich eignet.

Solltest du feste Strukturen benötigen, um zu studieren, ist ein berufsbegleitendes Präsenzstudium eine gute Alternative. Doch was ist das? Bei einem berufsbegleitenden Präsenzstudium findet der Unterricht in den Abendstunden und am Wochenende am Studienort statt. Du studierst vor Ort, aber zu anderen Zeiten als andere Studenten. Bei einem berufsbegleitenden Präsenzstudium hast du zwar nicht die Freiheit, zu den Zeiten zu lernen, in denen es für dich am passendsten ist, allerdings profitierst du von festen Strukturen und dem Austausch mit den Dozenten und Professoren. Wer zum besseren Verständnis gerne nachfragt oder über Themen diskutieren möchte, für den ist ein Präsenzstudium besser geeignet. Jeder muss individuell entscheiden, welcher Lerntyp er ist.

Wie lange dauert ein berufsbegleitendes Studium?

Um einen Master berufsbegleitend in Teilzeit zu absolvieren, solltest du drei bis vier Jahre einplanen. Zum Vergleich: Ein Masterstudiengang in Vollzeit dauert ein bis zwei Jahre. Eventuell hast du bereits einschlägige Berufserfahrung gesammelt oder eine gewisse Vorbildung und kannst dir etwas anrechnen lassen. Dadurch könnte sich die Studienzeit verkürzen. Eventuell ist eine Eignungsprüfung möglich und bei Bestehen kannst du in einem höheren Semester starten.

Was kostet ein berufsbegleitender Master?

Wer berufsbegleitend den Master macht, findet entsprechende Studiengänge an privaten Hochschulen. Diese Hochschulen finanzieren sich durch Studiengebühren und legen die Höhe dieser Gebühren selbst fest. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang: Beispielsweise kann es eine Rolle spielen, ob der Masterstudiengang im Fernstudium oder im Präsenzunterricht am Abend oder am Wochenende absolviert wird. Auch die Studiendauer kann eine Rolle spielen. Ansehen und Ruf der Hochschule sowie das Fach, in welchem du berufsbegleitend den Master machen möchtest, beeinflussen die Höhe der Studiengebühren ebenfalls. Die Kosten für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang unterscheiden sich daher zum Teil sehr stark. Manche Kurse kosten zwischen 3.000 und 7.000 Euro, bei anderen hat der Teilnehmer am Ende mehr als 20.000 Euro gezahlt.

Wenn du den Master berufsbegleitend machen und dich vorab über die Kosten informieren möchtest, solltest du bedenken, dass neben den Studiengebühren weitere Kosten auf dich zukommen können, zum Beispiel Reisekosten, um für Präsenzveranstaltungen und/oder Prüfungen in eine andere Stadt zu reisen. Damit fallen Kosten für die An- und Abreise, die Unterkunft und die Verpflegung an. Bedenke das bei deiner Kostenplanung. Wichtig zu wissen: Du musst die Kosten für einen berufsbegleitenden Master in der Regel nicht gleich auf einmal zahlen. Oftmals ist eine monatliche Ratenzahlung vorgesehen und du kannst dich über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten informieren. Eventuell kommen BAföG oder Studienkredite für dich infrage. Zudem kannst du die Kosten für den berufsbegleitenden Master steuerlich geltend machen. Hier lässt du dich am besten von einem Steuerberater beraten.

Bedenke außerdem den großen Vorteil, den du hast, wenn du den Master berufsbegleitend machst. Du musst im Gegensatz zu anderen Studenten nicht auf Einnahmen verzichten, sondern finanzierst deinen Lebensunterhalt weiterhin durch dein Gehalt. Einige Arbeitgeber beteiligen sich an den Kosten für Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, frage am besten einmal nach.

Der Arbeitgeber finanziert den Master: ein Grund zur Freude?

Wenn ein berufsbegleitender Master vom Arbeitgeber finanziert wird, wirkt das auf viele zunächst wie ein Lottogewinn: Zum einen musst du die Kosten für das Studium nicht selbst tragen und zum anderen scheint dir der Aufstieg auf der Karriereleiter nahezu sicher – der Arbeitgeber scheint seine Gründe dafür zu haben, deinen Master zu fördern.

Doch die positiven Aspekte sind nur eine Seite der Medaille. Auf dir lastet ein ungemeiner Druck – nicht nur in Bezug auf das Studium. Auch im Job solltest du natürlich gleichbleibend gute Leistungen zeigen, unabhängig davon, ob dein Arbeitgeber dir Druck macht oder nicht. Bist du ein verantwortungsbewusster Mensch, baut sich der Druck von allein auf. Die Erwartungen, die in dich gesteckt werden, sind meist Grund genug. Aber freue dich auch, wenn du von deinem Arbeitgeber gefördert wirst. Wenn du dich überfordert fühlst, dann rede mit deinem Vorgesetzten. Sicherlich wird er ein offenes Ohr für deine Sorgen haben. Dass der Arbeitgeber viel von dir hält, beweist allein die Tatsache, dass dein berufsbegleitender Master von ihm finanziert wird.

Image

Was ist ein berufsbegleitender Master?
Foto: devon divine / unsplash
Was ist ein berufsbegleitender Master?

Was bringt ein berufsbegleitender Master?

Du hast den Bachelor in der Tasche und bist bereits in den Job gestartet? Der Bachelor ist auf jeden Fall eine gute Grundlage, die dich für den Beruf qualifiziert. Allerdings öffnen sich dir damit möglicherweise nicht alle Türen, die du für den Aufstieg in eine höhere Position brauchst. In vielen Unternehmen wird der Master für Führungspositionen vorausgesetzt. Machst du berufsbegleitend den Master, verbesserst du deine Karrierechancen dadurch erheblich. Ein solcher Karriereschritt macht sich auch finanziell bemerkbar. Im Durchschnitt bringt dir ein höherer akademischer Abschluss 17.000 Euro jährlich mehr. Die Kosten für den berufsbegleitenden Master hast du schnell wieder drin.

Folgende Vorteile bietet dir ein berufsbegleitender Master:

  • Bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten
  • Du musst im Job nicht pausieren und hast keinen Verdienstausfall
  • Du bleibst in deinem Unternehmen präsent

Berufsbegleitend zu studieren, kann eine Herausforderung sein. Allerdings haben viele Fernhochschulen sehr hohe Abschlussquoten und das, obwohl dort überwiegend Menschen studieren, die berufstätig sind. Bist du motiviert und kannst dich gut organisieren, dann stehen die Chancen gut für einen erfolgreichen Masterabschluss. In Bezug auf die Anerkennung der Teilzeit-Master sei erwähnt, dass ein berufsbegleitender Master den gleichen Wert hat wie ein Master in Vollzeit. So viel zum offiziellen Wert. Viele Personalleiter rechnen es dir jedoch besonders hoch an, wenn du den Master neben dem Job geschafft hast. Denn sie wissen, dass viel Engagement, Motivation und Selbstdisziplin notwendig sind, um ein Studium neben einem Vollzeit-Job zu absolvieren. Genau dies sind auch die Eigenschaften, die eine gute Führungskraft benötigt.

Welche Voraussetzungen muss ich für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang mitbringen?

Ein Master ist nicht geschenkt und erfordert ein hohes Maß an Zeitmanagement und Engagement. Doch der Fleiß zahlt sich aus: Interessante Jobs, die Aussicht auf eine Führungsposition und mehr Geld warten auf Master-Absolventen. Besonders für Personen, die keinen Universitätsabschluss haben, ist der berufsbegleitende Master eine Chance, denn in einigen Bundesländern kann man unter Umständen mit entsprechender Berufserfahrung einen Master absolvieren. Du solltest persönliche Voraussetzungen wie Durchhaltevermögen, Eigeninitiative und Selbstdisziplin mitbringen. Außerdem solltest du dir überlegen, ob du die zusätzliche Belastung, die ein berufsbegleitender Master mit sich bringt, stemmen kannst. Das gilt insbesondere dann, wenn du familiäre Verpflichtungen wie die Betreuung von Kindern oder die Pflege Angehöriger hast.

Neben den persönlichen Voraussetzungen gibt es auch noch formale Voraussetzungen:

  • Hochschulabschluss (Diplom oder Bachelor)
  • Alternativ zum ersten Hochschulabschluss eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung
  • Eventuell sind gute Englischkenntnisse notwendig
  • Eventuell wird eine Eignungsprüfung von der Hochschule durchgeführt
  • Eventuell muss beim Erststudium ein bestimmter Notendurchschnitt erreicht worden sein
  • Eventuell muss einschlägige Berufserfahrung vorgewiesen werden

Die einzelnen Voraussetzungen können die Hochschulen selbst festlegen. Möchtet ihr berufsbegleitend den Master machen, dann informiert euch, welche Voraussetzungen bei der Hochschule eurer Wahl gelten. Wenn du dich fragst, kann man den Master berufsbegleitend machen, dann lautet die Antwort auf jeden Fall ja. Allerdings musst du die richtigen Voraussetzungen mitbringen.

Fazit

Ein berufsbegleitender Master lohnt sich für alle, die hoch hinauswollen. Denn wenn du eine berufliche Herausforderung suchst und gerne eine Führungsposition innehättest, ist ein Master nahezu unausweichlich. Die Doppelbelastung ist zwar anstrengend, aber der Aufstieg auf der Karriereleiter und der zusätzliche finanzielle Anreiz können dir die nötige Motivation liefern. Ein berufsbegleitender Master ist in der Regel kostenpflichtig, wobei sich die Kosten durch einen höheren Verdienst nach dem Abschluss oft bereits im ersten Jahr kompensieren lassen. Wer Probleme mit Selbstdisziplin und selbstständigem Lernen hat, kann ein Präsenzstudium in Teilzeit wählen. Wer sehr viele Freiheiten benötigt, um sich seine Zeit zum Lernen selbst einteilen zu können, ist mit einem Fernstudium besser beraten. Viele Fernhochschulen bieten dir die Möglichkeit, das Angebot einen Monat kostenlos zu testen. Ein kostenloser Probemonat hilft dir dabei herauszufinden, ob der Masterstudiengang das Richtige ist für dich.