Hands-on-Mentalität
Die Hands-on-Mentalität ist scheinbar das neue Must-have, wenn es um die Jobsuche geht.
Die Hands-on-Mentalität ist scheinbar das neue Must-have, wenn es um die Jobsuche geht.
Gerne wird dieser Begriff bei der Bewerbersuche verwendet. Doch was sucht ein Unternehmen überhaupt, wenn es von einer Hands-on-Mentalität in der Stellenanzeige schreibt? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Hands-on-Mentalität ist heute nahezu überall gefragt. Ob ihr eine führende Position im Krankenhausmanagement, in der Bank oder in der Logistik eines Industriekonzerns übernehmen wollt, immer sollt ihr über diese Art der Mentalität verfügen. Personaler erwarten viel von zukünftigen Führungspersönlichkeiten. Wörtlich übersetzen könnte man den Anglizismus so: Hand an etwas legen. Das heißt, man soll zupacken können, aktiv sein und sich nicht abwartend zurücklehnen. Personalverantwortliche erwarten häufig eine starke, ausgeprägte Macher-Mentalität. Man soll sich nicht zurücklehnen, nicht zögern und abwarten, sondern das Ruder in die Hand nehmen und handeln. Viele junge Unternehmen – insbesondere Start-ups – verwenden diesen Begriff gerne um zu demonstrieren, dass im eigenen Unternehmen flache Hierarchien herrschen. Bewerber sollen wissen, dass sich auch der Unternehmensleiter nicht davor scheut, mitanzupacken. In neu gegründeten Unternehmen sowie kleinen Firmen ist es häufig unumgänglich, dass auch Führungskräfte Aufgaben übernehmen, die in großen Unternehmen gerne delegiert werden.
Wenn jemand eine Hands-on-Mentalität an den Tag legt, dann ist er dynamisch, handlungsorientiert und tatkräftig. Er sucht nach Lösungen für Probleme und wird auch in schwierigen Situationen nicht handlungsunfähig. Für diese Art von Mentalität braucht man gewisse Eigenschaften wie:
Ihr wollt euch bereits in eurer Bewerbung von eurer besten Seite zeigen und vor allem betonen, dass ihr richtig zupacken könnt? Ihr seid euch nicht zu schade, anderen die helfende Hand zu reichen, wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist? Heute ist es sehr wichtig, nicht nur Fachwissen und Erfahrung vorweisen zu können. Ihr müsst auch durch eure Soft Skills überzeugen. Ihr müsst bereit sein, die Ärmel hochzukrempeln und zu schwitzen, wenn die Firmenziele erreicht werden sollen. Bei der Bewerbung reicht es also nicht aus, ein nettes Zeugnis vorzulegen und die Geschichte eures Wunscharbeitgebers auswendig vorzutragen, ihr müsst euch irgendwie von den restlichen Bewerbern abheben. Es ist also durchaus sinnvoll, schon im Anschreiben irgendwie darauf hinzuweisen, dass ihr über so einige Soft Skills verfügt und Hands-on-Mentalität für euch kein Fremdwort ist. Allerdings gibt es einige Dinge, auf die ihr bei eurer Bewerbung achten solltet:
Wenn ihr Hands-on-Mentalität im Job demonstrieren möchtet, hängt euer Vorgehen davon ab, ob ihr hauptsächlich Aufgaben zugeteilt bekommt oder diese delegieren müsst. Bekommt ihr hauptsächlich Aufgaben zugeteilt, solltet ihr versuchen, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Werdet aktiv, sucht nach neuen Herausforderungen und dreht nicht Däumchen, wenn ihr gerade etwas Leerlauf habt. Wie könnte man Abläufe verbessern? Welche Ideen und Vorschläge habt ihr? Sprecht über eure Einfälle und signalisiert gleichzeitig, dass ihr auch tatkräftig genug seid, um diese umzusetzen. Wenn ihr gerade Leerlauf habt, dann sucht bewusst nach Aufgaben, die sonst immer liegen bleiben und von allen anderen verschmäht werden, weil sie eher unangenehm sind. Hier könnt ihr doppelt punkten: Beim Chef, weil ihr euch diesen unangenehmen Aufgaben widmet und bei den Kollegen, weil ihr in die Bresche springt und sie vor diesen Erledigungen bewahrt. Greift euren Kollegen unter die Arme, wenn diese mit ihren Aufgaben nicht zurechtkommen und unterstützt andere, wo ihr könnt.
Gehört ihr zu den Führungskräften, könnt ihr Macher-Mentalität beweisen, indem ihr Aufgaben nicht nur verteilt, sondern auch mitanpackt. Bleibt am Geschehen dran. Ihr müsst wissen, was an der Basis abgeht, um helfend eingreifen zu können. Bringt euch aktiv ein, beweist Offenheit für die Sorgen und Nöte eurer Mitarbeiter und packt zu, wenn ihr gebraucht werdet. So nah an der Basis zu sein, hat folgende Vorteile:
Nicht jeder ist von Natur aus ein Macher. Nicht jeder sieht sofort, welche Aufgaben anstehen und erledigt diese. Das muss auch nicht sein. Wir müssen nicht alle gleich ticken und die gleichen Eigenschaften haben. Oftmals ist es die Vielfalt, die in Familien, Unternehmen und Gesellschaften ein funktionierendes Ganzes ergibt. Wenn ihr aber eure Hands-on-Mentalität trainieren möchtet, weil ihr euch eine persönliche Weiterentwicklung wünscht, dann spricht nichts dagegen.
Wollt ihr etwas mehr zu einem Macher werden, dann geht mit mehr Achtsamkeit und Wachsamkeit durch das Leben. Seid aufmerksam im Job, im Studium und im Privatleben und bietet eure Hilfe an, wenn ihr merkt, dass gerade zupackende Hände gebraucht werden. Geht ihr aufmerksamer und wachsamer durch euren Alltag, werdet ihr euch über anstehende Aufgaben und Probleme schneller bewusst. Ihr könnt Hands-on-Mentalität lernen, indem ihr eine ehrenamtliche Tätigkeit übernehmt. Engagiert euch im Studium, im Verein oder in der Gemeinde und zeigt, dass ihr zupacken könnt. Es gibt viele Möglichkeiten, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln und aktiver zu werden.
Hands-on-Mentalität mag ein Anglizismus sein und es mag ein Begriff sein, der in Stellenanzeigen viel zu häufig verwendet wird und dadurch manchmal an Bedeutung verliert. Viel wichtiger ist die Einstellung, die hinter diesem Begriff steht. Ob im Privat- oder Berufsleben, wer anpacken und Probleme lösen kann, schafft es weit und erreicht seine Ziele schneller. Jedem von uns tut es daher gut, ein bisschen mehr zum Macher zu werden.
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