Lernen
Julia M Cameron / pexels
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Wir sagen euch, zu welchem Lerntyp ihr gehört

Motorisch, auditiv, kommunikativ, visuell?

Die effektivste Lernmethode für euren Lerntyp. Was die einzelnen Lerntypen ausmacht und wie ihr herausfindet, in welche Gruppe ihr gehört, erfahrt ihr hier.

Wollt ihr leichter und schneller lernen und gleichzeitig eure Noten verbessern? Euer Lernverhalten lässt sich womöglich schnell optimieren - und zwar indem ihr die effektivste Lernmethode für euren Lerntyp wählt. Was die einzelnen Lerntypen ausmacht und wie ihr herausfindet, in welche Gruppe ihr gehört, gibt es hier nachzulesen.

Jeder lernt anders: Die vier Lerntypen

Ihr sitzt in der Schule oder Uni, konzentriert euch die ganze Zeit und habt anschließend trotzdem nicht viel mitgenommen? Das könnte daran liegen, dass ihr zu einem der Lerntypen gehört, dem reine Frontal-Berieselung nicht viel bringt. Das hat zumindest der Universitätsprofessor Frederic Vester angenommen und in seinem Buch "Denken, Lernen, Vergessen" die Hypothese der vier unterschiedlichen Lerntypen aufgestellt. Jeder der Lerntypen hat bestimmte Stärken, wenn es um das Aufnehmen neuer Inhalte geht.

#1: Auditiver Lerntyp - nimmt Wissen besonders gut übers Hören auf.

#2: Haptischer Lerntyp (auch kinästhetischer oder motorischer Lerntyp genannt) - nimmt Wissen besonders gut über praktische Tätigkeiten auf.

#3: Kommunikativer Lerntyp - nimmt Wissen besonders gut über Unterhaltungen oder Teamarbeit auf.

#4: Visueller Lerntyp - nimmt Wissen besonders gut übers Sehen auf.

Übrigens: Euer individueller Lerntyp kann auch eine Mischung aus verschiedenen Typen sein.

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Lerntypen-Test?

Den ultimativen Test, der euch hundertprozentig sagt, welcher Lerntyp ihr seid, gibt es nicht. Im Internet zirkulieren allerdings diverse Fragebögen, die bei der Lerntyp-Suche helfen sollen. Ihr könnt eurem individuellen Lerntyp auch ohne solche Tests auf die Schliche kommen. Wie?

Denkt an eure (Hoch-)Schullaufbahn und erinnert euch an die unterschiedlichen Lernsituationen: Ausflüge, Bilder an der Tafel, Diskussionen, Gruppenarbeit, Filmvorführungen, Projektwochen oder Vorträge - ihr habt wahrscheinlich schon viele Lehrmethoden erlebt. Wann ist euch das Lernen besonders leichtgefallen? Wann habt ihr euch den Lernstoff besonders schnell eingeprägt? Dieses Reflektieren sollte euch helfen, euren eigenen Lerntyp besser verorten zu können.

Lerntypen: Beispiele und Tipps

Wenn ihr über lange Zeit aufmerksam zuhören könnt und es euch keine Probleme bereitet, euch an Gehörtes zu erinnern, seid ihr wahrscheinlich der auditive Lerntyp. Weitere typische Merkmale dieses Typs: Lesen wird als sehr anstrengend empfunden, Diagramme, Tabellen und Co. sind schwer zu entziffern, Notizen fallen generell knapp aus, Sätze werden gedanklich ausformulierst, ehe sie aufgeschrieben werden. Tipp: Wenn ihr in der Schule oder Uni viel Lesestoff bekommt, probiert Folgendes aus: Lesestoff laut vorlesen (lassen) und aufnehmen. Die Aufnahme dann wie ein Hörbuch oder Podcast hören. Wenn ihr tatsächlich der auditive Lerntyp seid, sollte so deutlich mehr an Wissen bei euch hängen bleiben!

Wenn ihr immer praktische Beispiele aus dem Alltag braucht, um abstraktere Dinge zu verstehen, kaum Stillsitzen könnt und "Learning by Doing" genau euer Ding ist, seid ihr wahrscheinlich der haptische/motorische Lerntyp. Tipp: Damit Lernstoff besser bei euch hängen bleibt, könnt ihr eurem Bewegungsdrang nachgeben. Lauft beim Lernen im Zimmer auf und ab, anstatt am Schreibtisch zu sitzen. Macht Abstraktes durch Alltagsbeispiele und Modelle verständlicher.

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Wenn ihr schlecht alleine lernt und eure Aha-Momente vor allem aus den Argumenten anderer resultieren, gehört ihr in die Kategorie der kommunikativen Lerntypen. Ihr profitiert von Diskussionen und Lerngruppen und solltet sowohl Fragen stellen, als auch beantworten, um besser zu lernen. Tipp: Gestaltet eure Lernsessions so kommunikativ wie möglich, lernt mit anderen und probiert Rollenspiele oder Ratespiele aus.

Wenn ihr beim Lesen viel vom Inhalt behaltet, Bilder, Diagramme und Co. sofort versteht und mündlichen Erklärungen (also reinem Frontalunterricht) nur schwer folgen könnt, seid ihr wahrscheinlich der visuelle Lerntyp. Tipp: Versucht in der Schule/Uni möglichst viel mitzuschreiben, nutzt Textmarker und Farben und visualisiert Wissen in Form von Diagrammen, Mindmaps und Skizzen. Außerdem helfen bildhafte Sprache und Praxisbeispiele.

Fazit

Auch wenn Frederic Vesters Hypothese zu den vier Lerntypen bislang nicht belegt ist, könnten viele von euch von dem Wissen profitieren. Probiert aus, welcher der unterschiedlichen Kanäle - auditiv, kommunikativ, motorisch oder visuell - am besten für euch funktioniert und passt eure Lerngewohnheiten entsprechend an. Das optimierte Lernverhalten dürfte sich bald in euren Noten widerspiegeln!