Inklusion in Schulen
Inklusive Bildung bedeutet, das Schulleben und den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler zusammen lernen können.
Inklusive Bildung bedeutet, das Schulleben und den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler zusammen lernen können.
Lange Zeit wurden Menschen mit Behinderung auf ihre Behinderung reduziert - ausschließlich in Förderschulen unterrichtet und bis zum Rentenalter in Behindertenwerkstätten angestellt. Dabei wünschen sich viele von ihnen, in der Gesellschaft und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Anschluss zu finden. Sie wollen mitreden und mitmachen, ohne reduziert und ausgegrenzt zu werden. Inklusion in der Schule wäre vielleicht ein erster Schritt dazu. Wir informieren euch über die wichtigsten Aspekte zur inklusiven Bildung.
Inklusive Bildung bedeutet, das Schulleben und den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler zusammen lernen können. Und zwar unabhängig davon, ob bei einigen von ihnen eine Behinderung (in der Fachsprache: erhöhter Förderbedarf) oder spezielle Begabung vorliegt oder nicht. Quasi eine Schule für alle.
Ein erhöhter Förderbedarf kann aus unterschiedlichen Gründen bestehen:
Inklusion bedeutet, dass niemand ausgeschlossen oder ausgegrenzt werden darf. Um den Unterricht an die persönlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler anzupassen, kommen spezielle Arbeitsblätter und Gruppenarbeit verstärkt zum Einsatz. Dadurch lernen leistungsstarke und leistungsschwächere Schüler nicht immer im selben Lerntempo. Außerdem können Schülern mit erhöhtem Förderbedarf Assistenten im Unterricht helfen.
Genau zehn Jahre ist es jetzt her, dass Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) ratifiziert hat. Seitdem ist Inklusion in der Schule ein Muss und Schülerinnen und Schüler mit Behinderung haben ein Recht auf inklusiven und hochwertigen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Doch ganz so einfach ist das mit dem deutschen Schulsystem nicht unter einen Hut zu bringen. Zwar gab es bereits vor 2009 Bundesländer, in denen gemeinsamer Unterricht für Schüler mit und ohne Behinderung stattfand. Auf der anderen Seite gibt es im Jahr 2019, zehn Jahre nach der Ratifizierung der UN-BRK, noch immer Bundesländer mit Nachholbedarf in Sachen Inklusion.
Bildung ist in Deutschland Ländersache. Jedes Bundesland geht die Umsetzung von inklusiver Bildung anders an, verabschiedet andere Gesetze, entwickelt andere Aktionspläne, nimmt andere Änderungen bei der Lehrerausbildung und -fortbildung vor und stellt andere Beträge zur Finanzierung zur Verfügung. Daraus resultiert, dass die Umsetzung nicht an allen Schulen gleich gut klappt. Das erweckt mitunter den Eindruck, dass inklusive Bildung der falsche Weg sei.
Dass alle Schüler und Schülerinnen in einer Lerngruppe an den gleichen Inhalten arbeiten, finden manche richtig und andere absolut falsch. Hier sind die Argumente beider Seiten:
Befürworter schulischer Inklusion finden, dass
Kritiker schulischer Inklusion finden hingegen, dass
Obwohl es bereits seit zehn Jahren ein Recht auf inklusive Bildung gibt, ist die Umsetzung noch in vollem Gange und wird stark diskutiert. Kritiker wollen am deutschen, mehrgliedrigen Schulsystem festhalten. Befürworter inklusiver Pädagogik finden das bisherige Schulsystem viel zu starr. Aber: Das in der UN-BRK verbriefte Recht kann nur umgesetzt werden, wenn jede und jeder sich daran beteiligt, denn Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - die neben der Schule auch den Arbeitsplatz und die Freizeit betrifft.